Samstag, 16. November 2013

Vom Asterix-Abneiger zum Comicliebhaber- Eine etwas andere Rezension

Mit Sicherheit kennt ihr Asterix und Obelix, oder? Das ist eine rhetorische Frage, die eine Antwort schon vorraussetzt (nach Bio kommt jetzt Deutsch dran...).
Mein Vater ist ein großer Fan davon, er hat alle Bände im Schrank und kann sie so gut wie auswendig. Ich weiß zwar nicht, was daran der Kitzel ist, aber als brave Tochter habe ich die Bücher dann auch gelesen, um den Vater stolz zu machen (ebenso wie Harry Potter, aber da bin jetzt sogar ich der größere Fan :) ).
Ganz ehrlich: Es hat mich nicht die Bohne interessiert. Ich fand es viel zu anstrengend für mein armes Hirn, mit den vielen bunten Bildern klarzukommen. Die Hälfte eines Buches musste also immer kathegorisch übersprungen werden- was die Römer sagten, war mir sowieso egal. Es passierte ja auch immer das Gleiche.
Der Höhepunkt kam aber, als mein Papa mir stolz zu meinem Geburtstag einen Asterix-Band auf Latein überreichte- Damit ich besser lernen kann! Seit diesem Zeitpunkt weiß er jedenfalls, dass das wohl nicht die richtige Entscheidung war. Wie genau er das mitbekam, möchte ich jetzt aber nicht öffentlich mitteilen, ihr sollt mich ja nicht von meiner bösen Seite erleben :) .

Und warum habe ich euch das jetzt erzählt?
Genau! Weil ich eben kein Asterix mehr lese, dafür aber "Kann denn Kochen Sünde sein?" und "In der Küche mit Alain Passard", ebenfalls Comics, welche ich euch heute kurz und knapp vorstellen möchte.
Ich selber mag sehr ausführliche Buchberichte nicht so gerne, zum Lesen bin ich viel zu faul.
Vielleicht geht es euch ähnlich? Deshalb schreibe ich mal eine in kurz und knapp.
Wenn ihr das nächste Mal aber lieber ausführlich lesen wollt, dann könnt ihr das gerne kommentieren- Ich bin schließlich ein Vielschreiber :)

Ok, dann lege ich mal los:

Kann denn Kochen Sünde sein?


  Autor: Hobbykoch, Blogger und Genussmensch Guillamue Long (bringt dir für das Buch nicht viel, gehört aber einfach dazu)

Was steht auf dem Kassenzettel?: 24,90 Euro/ erschienen im Carlsen Verlag

Aufteilung in: Einleitung (natürlich), Frühling, Sommer, Herbst, und- wer hätte es gedacht?- Winter, sowie zwei kulinarische Reisen

Bebilderung: nette Comicfiguren, auf jedenfall ansehnlicher als Obelix, manchmal sind die Bilder etwas ungeordnet

Schrift und ...Leserlichkeit?: Manchmal sind Sprechblasen oder Fließtexte EtWaS klein geraten, sodass sich auch die comicartige Schrift nicht sonderlich gut lesen lässt. Ab 40+ wird´s schwierig.

Witz: Von hoch bis tief, wobei die Flachen immer noch die Besten sind/ Im ganzen Buch aber großzügig verteilt: Daumen hoch!

Persönlichkeit: Voll getroffen- andere Kochbücher versagen gegen das hier kläglich --> Reisen, Essen und auch Geheimnisse kommen direkt vom Autor (Wie brüht man den perfekten Kaffe? Long verräts!)

Rezeptigkeit: Eher flautig- wenige Rezepte, dafür aber saisonal und ausgefallen (bis auf den Kaffee)/ Wer ein typisches Kochbuch sucht, sollte sich nach anderen Möglichkeiten umsehen (Aufschlagen und Abkochen kann man, auch wegen der häufig fehlenden Mengenangaben, vergessen)

persönliche Einschätzung der Leistungsfähigkeit: Wer mal ein anderes Kochbuch sucht und sich auch ein bisschen unterhalten möchte, ist mit diesem Buch wirklich bestens bediehnt. Es kommt mit sehr viel Witz und Charme daher, ist jedoch kein typisches Nachschlagewerk. Eher ein Unterhaltungsroman für Kochverliebte, oder die, die es noch werden wollen. Dafür ist es aber wirklich gut gelungen. Ich als Asterix-Nicht-Fan konnte es kaum noch aus der Hand legen, bis mir die Augen zugefallen sind.




In der Küche mit Alain Passard


 
Autor: Christophe Blain überAlain Passad (Gourmetkoch aus Frankrei(s)ch)


Was steht auf dem Kassenzettel?: 17 Euro/ erschienen bei Reprodukt

Aufteilung in: Joah.......... es gibt auch keine Inhaltsangabe. Die Rezepte sind aber klar vom Comicteil getrennt, soviel steht fest.

Bebilderung: Skizzenartige Bilder, aber dennoch recht verständlich

Schrift und... Leserlichkeit?: Eindeutig "Jungsschrift", aber unglaublicherweise doch recht gut zu lesen!

Witz: Der Witz steckt mehr im Bild. Im Text macht Alain Passard nur seine "Küchenjungen" zur Schnecke und die Kellnerin klagt über Hüftprobleme. Wer sich aber über einen etwas selbstverliebten Perfektionisten (sorry, aber so kommt er rüber) lustig machen kann, der amüsiert sich bestimmt köstlich.

Zitat: "Die Farben bilden eine Achse der Kreativität, weißt du. Du kannst das mit gelben Zutaten machen, mit Roten oder Grünen..."

Persönlichkeit: Also über den Autor erfährt man gar nichts, dafür umso mehr über den Koch. Ich persönlich habe aber keine Gefühle zu ihm entwickelt, weil seine Persönlichkeit mich einfach nicht überzeugt. Ich steh mehr so auf den etwas verplanten Typ, der auch mal über sich selbst und andere lachen kann.

Rezeptigkeit: Mehr als ich Finger an der Hand habe (1,5 mal so viel, oder einfach das Komma verschieben), dennoch äußerst speziell und nicht Alltagstauglich, es sein denn, man lässt für sich Kochen. Wer aber auf Delikates wie "Purpurfarbene Emotion" mit Akazienhonig oder Sankt-Petersfisch mit Lorbeerblättern "unter der Haut" steht, kann von nun an sehr bewusst essen.

persönliche Einschätzung: Für Gourmetfans mit Hang zur Dramatik (wenn man einen Chef-Angestellten-Streit dazu zählt) ist dieses Buch genau das Richtige. Ich weiß, dass sich der Autor wirklich Mühe gegeben hat und sich intensiv mit Alain Passards Küche auseinandergesetzt hat. Ich aber steh´ mehr so auf Alltagsrezepte, weshalb ich wahrscheinlich nicht viel nachkochen werde, aber mancheiner sieht das ja vielleicht anders. Kaufen würde ich mir das Buch jedenfalls nicht.



 Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick geben und ihr seid vielleicht etwas neugierig geworden. Ich habe das Buch gesponsert bekommen, aber meine Meinung ist hier ausdrücklich abgedruckt worden. Ich kann unterschreiben, dass dieses hier wirklich alles meinen Empfinden (wenn ich das so nennen kann) entspricht.





3 Kommentare:

  1. oooh so ein cooles "Kochbuch" !! :) <3

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  2. Also, ich mag Comics! :D Meine Onkel hat eine riesige Sammlung mit Lucky Luke und ich hab die vor ein paar Jahren mal innerhalb von wenigen Tagen verschlungen :D Als Kochbuch hört sich das auch interessant an!
    Und bedaure - in Chemie bin ich komplett unfähig! :D

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  3. Als Kind habe ich nie Comics lesen dürfen. Es würde die Sprache verderben - meinte mein Vater. Natürlich habe wir es trotzdem gelesen. Dann eben heimlich. :-) Aber das Verbot hatte bewirkt, dass ich jetzt noch gerne Comix lese. Deine Buchvorstellung spricht mich daher an.

    Das Du Asterix nicht magst, hat sicher etwas damit zu tun, dass Dein Vater sie so gerne hat. Was das besondere an Asterix aus meiner Sicht ist, sind die liebevoll gezeichneten Bilder. Bild für Bild kann man immer Neues entdecken. Und dann gibt es dazu die gut psychologisch durchgearbeiteten Charakteren. Zum Beispiel wie sich die Frauen in Asterix in Spanien über das Kochen unterhalten. Die Engländerin findet das mit Wasser alles am Besten schmeckt. Die Spanierin schwört auf ihr Olivenöl... dazu ihre Gestik und Gesichtsausdruck. Das ist so etwas wie ein Edelcomic.

    Danke für Deine Buchvorstellung und Liebe Grüße
    Anna

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