Freitag, 15. Februar 2013

Shopping: Mein erstes Berlinale Abendteuer



Im Kinosaal

Mein erstes Berlinale Abenteuer: Shopping

Gestern war ich das erste Mal auf der Berlinale, und ich war schwer begeistert. Eine Freundin, die direkt in Berlin wohnt, hat mich eingeladen, mit ihr und 4 anderen einen Film zu sehen. Diese waren ganz schockiert, dass ich noch nie auf der Berlinale war. Sie würden jeden Tag mindestens einen Film sehen…
Der Eintrittspreis war schon mal spitze: 2,50 Euro pro Person, wenn man zu fünft geht.
Der Film wurde im Haus der Kulturen der Welt gezeigt, welches in einer Viertelstunde vom Bahnhof Alexanderplatz zu erreichen ist.
Wir trafen uns also eine halbe Stunde vorher und stellten uns in die Reihe für den Einlass (wegen der freien Platzwahl).
Der Kinosaal war riesengroß, sodass es viele gute Plätze gab. Wir saßen in der 8. Reihe, ziemlich in der Mitte: KLASSE!
Die Moderation und der Film waren auf Englisch, was ich auf viel besser fand, denn synchronisierte Filme sind nicht so gut wie die Originale.
Zur Filmvorführung, war sogar die Regisseurin anwesend, an die man nach dem Film noch Fragen stellen konnte. Zu dieser Zeit war ich aber schon nicht mehr anwesend, weil ich sowieso schon eine Stunde Verspätung hatte. Schade.
Das Haus der Kulturen der Welt vor dem Film...

So, jetzt aber zu dem Film…
Im Haus

So wurde er im allgemeinem Aushang der Berlinale beschrieben:
„Für ihre Kurzfilme Run und Six Dollar Fifty Man erhielten die neuseeländischen Regisseure viele internationale Preise. Auch in ihrem Spielfilmdebüt arbeiten sie mit einer sehr eigenen filmischen Sprache.
Shopping spielt 1981 in Neuseeland. Keine einfache Zeit für Einwanderer von den Pazifikinseln. Die Polizei ist mit ihnen nicht zimperlich, die Stimmung in der Bevölkerung von Feindseligkeit geprägt. Das bekommt auch Willie zu spüren. Er ist eine Coconut, außen braun und innen weiß, mit einer samoanischen Mutter und einem weißen Neuseeländer als Vater. Die einheimischen Jugendlichen lassen ihn links liegen, und zur samoanischen Gemeinschaft gehört er auch nicht wirklich dazu. Innerhalb der Familie findet Willie genauso wenig Halt. Der Vater ist jähzornig, die Mutter oft hilflos. Nur der verträumte kleine Bruder Solomon ist Willies täglicher Trost. Bewegung kommt in sein Leben, als der charismatische Boss einer illustren Gang aus "Shoppern" ihn unter seine Fittiche nimmt. Bei denen geht es nachts hoch her, und manchmal blitzen die Messer. Willie hat jetzt Geld, trägt Sonnenbrille und Lederjacke. Aber kann er seinen kleinen Bruder allein zurücklassen?“

Regie: Mark Albiston, Louis Sutherland
Neuseeland 2013 – 98 Minuten
Drehbuch: Mark Albiston, Louis Sutherland
Kamera: Ginny Loane
Schnitt: Annie Collins
Musik: Grayson Gilmour
Produzentin: Sarah Shaw, Anna McLeish
mit Kevin Paulo, Julian Dennison, Jacek Koman


... und danach

Der Kinosaal war ziemlich voll!



Und so hab´ich den Film wahrgenommen:
Der Film beginnt mir einer Szene, in der zwei Brüder in einem Pool oder Schwimmbad übereinander tauchen. Der große (Willie), trägt den Kleinen (mit einer Behinderung, wahrscheinlich Epileptiker). Als der Kleine nicht mehr kann, taucht er auf, und bleibt allein zurück, Willie setzt seinen Weg unbekümmert fort…
Diese Szene wird im Film oft wiederholt. Sie spiegelt in kurzer Zeit den Inhalt wieder: Zwei Brüder, die sich gegenseitig als „beste Freunde“ bezeichnen. Der Große beschützt und kümmert sich um den Kleinen. Doch auf einmal verändert sich etwas: Willie lässt seinen Bruder zurück. Alleine…
Die Familie lebt in der 80er Jahren in Neuseeland. Der Vater ist jähzornig, die Mutter oft deprimiert und einsam. Willie, ein großer Teenager beschützt seinen Bruder, vor dem gemeinsamen Vater und nimmt dafür sogar Gürtelschläge in Kauf.
An seinem Geburtstag lernt er Bennie kennen, den „Leiter“ einer „Gang“. Diese zieht durch die Lande und „shoppt“ die einzelnen Gegenden lehr. Wenn es dort nichts mehr gibt, reisen sie weiter.
So wird Bennie immer mehr in kriminelle Machenschaften verwickelt, klaut, feiert wilde Partys, nimmt Drogen…
Dabei entfremdet er sich seinem Bruder, den er aber immer noch mehr liebt, als alles andere.
So kommt es, dass er eines Tages seine Familie zurücklässt, da er mit der Gang weiterziehen will. Doch nachdem er gemerkt hat, dass diese ihn nur ausnutzt, kehrt er wieder um, um bei seinem Bruder zu bleiben.
Die vorletzte Szene des Films spielt im Krankenhaus, nachdem der Vater von der Gang zusammengeschlagen wurde und die beiden Kinder die Mutter besuchen.
Natürlich gibt es in diesem Film auch ein Happy End, doch regt dieser zum Nachdenken an.

Fazit: Sehr schöner Film aus Neuseeland, der auch einen tieferen Sinn besitzt. Die Aufnahmen sind wirklich gut und künstlerisch gestaltet, nicht so ein einfallsloser Sch***, wie man ihn oft zu sehen bekommt.
Es gibt wichtige Szenen, die im ganzen Film gehäuft vorkommen, diesen erklären und ihm einen Widererkennungswert geben, was ich auch positiv finde.
Dieser Film hat es verdient, gesehen zu werden, auch von dir
:-)!
Ich freu´mich schon auf Samstag, da gibt´s den nächsten Film!!!

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